
Herborner Pumpentechnik feiert 150-jähriges Bestehen
Herborner Pumpentechnik blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück. Seit der Gründung im Jahr 1874 hat sich das Unternehmen stets weiterentwickelt und sich den Herausforderungen wandelnder Märkte gestellt, ohne dabei seinen hohen Qualitätsstandard und seine Zuverlässigkeit zu vernachlässigen.Unter dem Motto „Passion to be better“ etablierte sich das Familienunternehmen als Symbol für Qualität und Innovationsführerschaft im Markt. Das 150-jährige Jubiläum wurde vom 10. bis 15. Juni in Herborn gefeiert. Die Feierlichkeiten boten die Gelegenheit, auf die vergangenen Erfolge zurückzublicken und die Weichen für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft zu stellen. Seit fünf Generationen bleibt der Pumpenpionier seinen Werten treu und setzt auf Leidenschaft, Exzellenz und Innovation, um seinen Kunden weltweit erstklassige Produkte und Dienstleistungen zu bieten. Die Veranstaltung zog zahlreiche Besucher an. Experten führten die Gäste durch die Historie, die Fertigung sowie die neusten Errungenschaften und zukünftigen Entwicklungen des Unternehmens.

Leitschaufelgehäuse für Riesenpumpe Jahrgang 1971 einfach nachgegossen
Ein deutsches Kraftwerk konnte ein kritisches Ersatzteil für eine Kühlwasserpumpe nicht mehr vom Originalhersteller beziehen. Zeichnungen oder gar ein Modell für das ultrakomplexe Gussteil gab es nicht mehr. Der 3D-Sanddruck durch Castfast ermöglichte dennoch eine Fertigung des Ersatzteils.
Der Pumpenspezialist GVT kümmert sich um die Instandhaltung der Kühlwasserpumpen des Kraftwerkes. Um langfristig den Betrieb älterer Pumpen zu gewährleisten, wird immer mindestens eins der selten benötigten Ersatzteile auf Lager vorgehalten. Als das letzte Originalersatzteil eines großen Leitschaufelgehäuses zum Einsatz kam, musste ein neues fürs Regal her. Der Pumpenspezialist wandte sich an die Gussteilplattform Castfast. Dank der Kombination aus Präzisionsvermessung und modellosem Guss (3D-Sanddruck) konnte man das Pumpenbauteil fertigen. Das modellose Verfahren ist für komplexe Einmalteile oft das einzige wirtschaftliche Verfahren, lohnt sich aber aufgrund seiner Geschwindigkeit und Präzision auch für einfachere Gussteile in kleinen Serien.
Die mehr als 10 t schwere Pumpe ist über 6 m lang. Das Leitschaufelgehäuse allein wiegt 2.500 kg und ist mit seinen Abmessungen von 1.400 mm x 1.400 mm x 1.050 mm das größte Gussteil. Es hat zudem ein komplexes Innenleben. Zur Herstellung des Originalteils wurden vor 50 Jahren einmal hochkomplizierte Sandformen mit aufwendigen Kernen verwendet. Diesen Prozess heute für ein Einmalteil zu wiederholen ist nicht wirtschaftlich. Mit 3D-Sanddruck wird die Form direkt gedruckt, ohne Aufpreis für Komplexität und ohne Mindeststückzahl.
Um Zeichnungen des Ersatzteils zu rekonstruieren, arbeitet der Pumpenspezialist mit Vermessungsspezialisten von Sigma 3D zusammen. Denis Germann von GVT: „Sehr alte Pumpenteile durch Reverse Engineering von Grund auf neu fertigen zu müssen – das kommt nicht oft vor. Meist können wir sie noch vom Originalhersteller beziehen. Wenn das nicht möglich ist, steht uns jetzt mit 3D-Sanddruck vom Castfast-Team ein Verfahren zur Verfügung, das den Prozess für uns um einiges einfacher macht. Und wenn wir das nächste Mal dieses spezifische Ersatzteil benötigen, können wir es auf Knopfdruck bestellen.“

Pumpen bis zum letzten Tropfen
Bei Wasseransammlungen in Baugruben, auf Flachdächern, Tennisplätzen oder Kellerräumen handelt es sich oft nur um einen wenige Zentimeter hohen Wasserstand, der beseitigt werden soll. Genau für diesen Einsatzbereich hat Jung Pumpen seine neuen flachabsaugenden Pumpen konzipiert.
Die robuste Tauchpumpe besticht durch eine Vielzahl von innovativen Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell. Es gibt sie in zwei Varianten: Simer 6S mit und Simer 6 ohne Niveausteuerung, beide fördern bis 2 mm Restwasserniveau. Ein wesentliches Problem bei vielen Schmutzwasserpumpen: sie arbeiten erst bei hohen Wasserständen. Dies macht die Entwässerung von Flächen mit nur wenigen Zentimetern Wasserhöhe oft unmöglich. Die neuen flachabsaugenden Pumpen sind bereits bei einem Wasserstand von 5 mm einsetzbar. Das Basismodell geht in Betrieb, sobald es per Stecker mit 230 V versorgt wird. Dies ist immer dann sinnvoll, wenn es um vorhandene Wasseransammlungen geht. Um zu gewährleisten, dass sich auf bestimmten Flächen erst gar kein Wasser aufstaut, wird die Simer 6S installiert. Diese verfügt über eine innovative Niveausteuerung, die bei 7 mm Wasserniveau die Pumpe automatisch in Betrieb nimmt und über individuell angepasste Nachlaufzeiten für eine optimale Flachabsaugung sorgt.
Die maximale Förderleistung beträgt 6 m³/h. Zudem ermöglicht die maximale Förderhöhe von 6,5 m, dass nicht nur hoch, sondern auch weit gepumpt werden kann. Der robuste Pumpenkörper aus Aluminium sorgt für eine lange Lebensdauer. Die Pumpen unterscheiden sich von vielen herkömmlichen Modellen durch ihre Reparaturfreundlichkeit, denn alle relevanten Komponenten sind als Ersatzteil erhältlich. Dies macht sie nicht nur zu einer nachhaltigen, sondern auch zu einer kosteneffizienten Entwässerungslösung.

Intuitive Steuerung für Schlauchpumpen
Als exklusive Neuheit am Markt präsentiert Axflow eine Display-Steuerung für Schlauchpumpen. Mit der intuitiven Bedienung über ein Display kann der Anwender schnell und einfach eine zeit- und mengengesteuerte Dosierung für den Chargenbetrieb einstellen.
Im kontinuierlichen Förderbetrieb lässt sich die Durchflussmenge der Realax-Schlauchpumpen mit einem Wert in Liter pro Stunde regeln. Zusätzliche Durchflussmesser oder Wiegesysteme werden überflüssig. Auch große Gebinde lassen sich in präziser Menge abfüllen oder Additive in den Prozess dosieren. Mit der Display-Steuerung können Anwender alle volumenstarken Prozesse bis 36 m3/h vereinfachen, in denen schnelles Umschalten beim Dosieren und effizientes Fördern gefragt ist. Über Netzwerkschnittstellen wie Profibus oder Can Bus sowie über den 4-20 mA-Eingang kann man diese Funktionen auch per Fernzugriff ansteuern.
Der Schlauchwechsel-Assistent erlaubt eine schnelle und sichere Wartung ohne große Vorbereitung: Alle Baureihen mit Display-Steuerung erinnern rechtzeitig an den Schlauchwechsel. Bei einem Schlauchbruch greift der automatische Pumpenstopp: Alle neuen Schlauchpumpen mit Display-Steuerung enthalten standardmäßig eine integrierte Sensorik, die eine mögliche Leckage erkennt. So können Anwender ohne zusätzliche Sicherheitssysteme teure Chargenverluste vermeiden und die Anlagensicherheit erhöhen. Schlauchpumpen der Marke mit Rollen- und Gleitschuhtechnologie lassen sich ab sofort optional mit der Display-Steuerung ausstatten. Das Unternehmen bietet in den eigenen Werkstätten oder bei Montageeinsätzen vor Ort auch ein Nachrüsten bestehender Schlauchpumpen an.

Ölfreie Vakuumlösungen für chemische und pharmazeutische Anwendungen
Über 100.000 umweltfreundliche, trockenlaufende Vakuumpumpen von Edwards Vacuum sind weltweit installiert. Dazu gehören Anwendungen in der Trocknung, Destillation, Verdampfung, Polymerisation oder Biokraftstoffherstellung.
Zu diesen trockenen Modellen gehören die ölfreien Vakuumpumpen EDP 80 bis 400 für die chemische Industrie. Die Konstruktion dieser zuverlässigen Baureihe basiert auf der berührungslosen Klauentechnologie. Diese gewährleistet ein gleichmäßiges Vakuum mit hohem Wirkungsgrad und niedrigen Betriebskosten. Dank ihrer vertikalen Bauweise verhindert die Pumpe die Ansammlung von Partikeln und sorgt für eine langlebige Leistung. „Erhältlich in den Saugvermögensklassen 80, 160, 250 und 400 m3 h-1, minimieren diese trockenen Pumpen das Risiko von Prozess- und Abwasserkontaminationen, wie es bei ‚nassen‘ Vakuumtechnologien häufig der Fall ist“, erklärt Produktmanagerin Megha Ajmal „Sie entsprechen den höchsten Sicherheitsstandards und wurden getestet, um die für die meisten Anwendungen in der chemischen Industrie erforderliche Explosionsschutz-Zertifizierung zu erfüllen.“ Ein weiterer Vorteil ist, dass die Vakuumpumpe temperaturgesteuert ist, um optimale Betriebsbedingungen zu gewährleisten − heiß für korrosive Anwendungen und kalt für andere Gase.
„Alle EDP-Modelle sind für eine Mindestlebensdauer von rund 20 Jahren ausgelegt und können sogar ein Jahr lang ohne Aufsicht betrieben werden. Ein Zyklus von drei Jahren ist für die Wiederinbetriebnahme ausreichend. Das führt zu einer deutlichen Reduzierung der Gesamtbetriebskosten", fasst die Produktmanagerin einen wesentlichen Vorteil zusammen. Damit die Vakuumpumpe ihren Leistungsstandard über die gesamte Lebensdauer beibehält, bietet der Hersteller ein breites Spektrum an maßgeschneiderten Servicelösungen sowie einen spezifischen Systemdesign- und Konstruktionsservice, der genau auf die jeweilige Anwendung zugeschnitten ist.

Membranpumpen erhalten neuen Motor – kompakt, leicht und langlebig
Vom 10. bis 14. Juni trafen sich auf der Achema führende Unternehmen aus den Bereichen Verfahrenstechnik, Nachhaltigkeitsinnovation und Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie. KNF war dabei und stellte Membranpumpen der neusten DC-BI-Motortechnologie (Direct Current Brushless Integrated) vor.
Die modernen Gasmembranpumpen der NMP-Serie liefern je nach Modell Fördermengen bis zu 8,5 l/min, Drücke bis zu 3 bar und ein Endvakuum bis zu 55 mbar abs. Die Modelle NMP 830.1.2 und NMP 850.1.2 verfügen über die neuste DC-BI Pumpenantriebstechnologie. Diese Motoren sind äußerst langlebig und kompakt. Sie bieten ein breites Spektrum an digitalen Anpassungsmöglichkeiten für maximale Leistung.
Die DC-BI-Motoren in Verbindung mit verschiedenen Anpassungs- und Parametriermöglichkeiten ermöglichen energiesparende Pumpeneigenschaften, die die Anforderungen einer Vielzahl von Anwendungen erfüllen. Pumpen der Serie sind erste Wahl für den Einsatz in Wasserstoff-Brennstoffzellen, wo ihre Leistung und Zuverlässigkeit für anwendungskritische Prozesse entscheidend sind. Aufgrund ihrer technischen Eigenschaften eignen sie sich hervorragend für den Transfer von Wasserstoff und die Förderung von Umgebungsluft zur vollständigen Energieumwandlung. Präzision und Zuverlässigkeit sind der Schlüssel für tragbare Gasmesssysteme, die in vielen Prozessanwendungen eine wichtige Rolle spielen. Die Gasmembranpumpen bieten die für diese sicherheitskritischen Systeme erforderliche Leistung und liefern schnelle, zuverlässige und genaue Messergebnisse.

Würmer und Mikroorganismen können Mikroplastik abbauen
Da sich nach heutigem Stand der Technik Mikroplastik im Abwasser von Kläranlagen noch nicht vollständig entfernen lässt, sind neue Lösungsansätze gefragt. Die Fakultät Bioingenieurwissenschaften der HSWT entwickelte im Rahmen des Forschungsprojekts „Plastic Worms“ ein innovatives biologisches Verfahren.
Prof. Dr. Sabine Grüner-Lempart, Inhaberin der HTA-Forschungsprofessur „Sustainable Bioengineering“ an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf, ist es zusammen mit ihrem Team gelungen, durch den Einsatz von Würmern und Mikroorganismen Mikroplastik abzubauen Die Technologie soll nun in einer Kläranlage in der Praxis erprobt und optimiert werden, um sich als Ergänzung zu den bisherigen drei Reinigungsstufen in Kläranlagen zu etablieren.
Der Abbau von Mikroplastik erfolgt in einem Biorieselbettreaktor, der natürliche Lavasteine aus der Vulkaneifel enthält. Deren poröse Oberfläche bietet einen optimalen Lebensraum für Mikroorganismen und Würmer. Bakterien und Pilze bilden dort einen Biofilm, der als Grundlage für den Abbau des Mikroplastiks dient. Zusätzlich kommen Würmer wie Egel oder Fadenwürmer zum Einsatz, die in Symbiose mit den Mikroorganismen leben. Die Würmer übernehmen die Vorzerkleinerung der Kunststoffpartikel, während die Mikroorganismen den Kunststoff in seine molekularen Bestandteile zerlegen. Das Ergebnis: schadstofffreie Biomasse und mikroplastikfreies Wasser für Mensch und Umwelt.
Im Labormaßstab konnten die Forscher bereits zeigen, dass der biologische Abbau von Mikroplastik funktioniert. Der Kooperationspartner ZWT Wasser- und Abwassertechnik aus Bayreuth konstruiert aktuell eine Pilotanlage im industriellen Maßstab von 5 m3. Diese wird voraussichtlich ab Juli in der Kläranlage Petershausen im Landkreis Dachau eingesetzt. Die innovative Technologie basiert ausschließlich auf natürlichen Materialien, Prozessen und Lebewesen und wird vom BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) im Rahmen des ZIM (Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand) gefördert.